Weisheiten


ein Bild

Das Leben

Die Art, wie man sein Leben lebt, hängt von der eigenen Persönlichkeit und dem Bild ab, dass sich Kultur, Gesellschaft und persönliches Umfeld vom Leben machen. Innerhalb dieser Grenzen bewegen wir uns. Allerdings müssen wir immer wieder feststellen, dass unsere Art der Lebensführung viele Antworten offen läßt. So stehen Menschen alleine da, die sich in Übergangsphasen wie der Pubertät, dem Schritt zum Erwachsenwerden oder im Klimakterium befinden. Wie bewältigt man Lebenskrisen? Wie wächst man persönlich? Und wie findet man seine Berufung? Seinen eigenen Pfad durch's Leben?

Um deutlich zu machen, was wir von den Indianern lernen können, sei einmal angenommen, Sie wären vor 200 Jahren als Lakota geboren worden. Dann wäre ihr Leben in etwa so verlaufen: Der Medizinmann hätte sie 4 Tage nach ihrer Geburt der Schöpfung vorgestellt: den Himmelsrichtungen, den Winden, Mutter Erde und Vater Sonne, den Tieren, Bäumen, Pflanzen und Spirits. Man beobachtete die Natur hierbei sehr genau, um zu erfahren, welcher Name Ihnen gegeben wurde.

Sie sahen sich als Teil der Natur und erkundeten ihr Wesen in der Prärie, den Wäldern und Tälern der Heimat. Ihre Lebensjahre nahmen Sie wie Kreise wahr. Sie nutzten die Jahreszeiten im Medizinrad, um zu wachsen, zu lernen, Erlerntes umzusetzen (zu ernten), und im Winter zu ruhen und sich auf das neue Jahr vorzubereiten.

Als in Ihnen die Kindheit endete und die Jugend begann, half Ihnen der Medizinmann des Stammes, der Sie zu Ihrer ersten Visionssuche begleitete. Alleine in der Wildnis stellten Sie sich das erste Mal sich selbst und Wakan Tanka, dem Großen Geheimnis. Vier Tage und vier Nächte fastend baten Sie um Antworten für die nächsten Jahre des Lebens und einen neuen Namen: Das Kind ging, der junge Mann entwickelte sich. Dieser ersten Übergangsphase im Leben sollten weitere folgen, und auch hier fanden sich die Antworten im Rückzug in die Schöpfung und in sich selbst...

Als junger Mann wurden Sie nun auch in das Inipi eingeladen: Die Schwitzhütte. Hier lernten Sie, Körper, Verstand, Herz und Seele zu reinigen und zu heilen. Ihre Spiritualität wurde geschult. Immer wieder nutzten Sie die Energie der Schwitzhütte, um besondere Lebensphasen zu unterstützen.

Irgendwann stellte sich dann die Frage der Berufung: Auf welchem Weg schreitet meine Seele am kraftvollsten und schönsten voran? Die Antworten bekamen Sie wieder auf einer Visionssuche in der letzten Nacht, der Wachnacht. Nun wussten Sie, welchen Pfad Sie beschreiten mussten...

Im Vergleich eines mitteleuropäischen Lebens mit einem Lakotaleben fällt auf, dass wir den Kontakt zur Natur verloren haben. Wir nennen sie ‚Umwelt', ein Begriff, den kein Indianer verstehen könnte. Es ist eine Welt, und das Leben ist mit der Natur auf engste und untrennbar verbunden. Wenn wir draußen in der Schöpfung Unterstützung für unsere Lebensprozesse suchen, dann kommen wir Zuhause an, dort wo alles begann. Für diese Umgebung sind wir genetisch geschaffen, wir werden nicht mit einem USB-Stecker für den PC hinter dem Ohr geboren. In der Natur gehen wir in eine Welt, die wieder überschaubar wird und in der Leib und Seele durchatmen können. Dies gilt für alle Menschen, nicht nur Indianer...

Alte und bewährte Rituale wie die Schwitzhütte und die Visionssuche helfen, eigene Antworten zu finden und Wachstumsschritte oder Problembewältigungen auf die eigene Art und in der eigenen Zeit zu gehen. Basis hierbei ist immer der Boden von Mutter Erde. Dieser Weg ist weder Glaubenskonzept, noch Religion: Es bedarf weder des Mittlers zwischen dem Profanen und dem Sakralen - das erfährt jeder selbst, noch des Meisters, der vorgibt, seinen Schülern die Verantwortung für ihr Leben abzunehmen. Die Aufgabe des Medizinmannes ist es, Menschen bei ihrem eigenen Weg durchs Leben zu begleiten. Es geht nicht darum, diesen Weg vorzugeben, sondern zu ermöglichen, dass der Mensch sich und seine Antworten selbst entwickelt. Es sind die besten Antworten.






Vor langer Zeit erzählte mir mein Vater, was sein Vater ihm erzählt hatte, daß es einst bei den Lakota einen heiligen Mann namens "Drinks Water" (Trinkt Wasser) gegeben habe, der das träumte, was erst kommen sollte... Er träumte, daß die Vierbeinigen zurück auf die Erde kämen und daß eine fremdartige Rasse ihr Netz um die Lakota weben würde. Er sagte: "Ihr werdet in grauen, quadratischen Häusern wohnen, in einem unfruchtbaren Land...". Manchmal wissen die Träumenden mehr als die Wachen. Black Elk, Oglala Sioux, ca. 1932



"Sie behaupten, unsere Erde gehört ihnen. Seht Brüder, der Frühling ist da. Die Sonne hat die Erde umarmt. Bald werden wir die Kinder dieser Liebe sehen. Jeder Same, jedes Tier ist erwacht. Diesselbe Kraft hat auch uns geboren. Darum gewähren wir auch unseren Mitmenschen und unseren Freunden, den Tieren, die gleichen Rechte wie uns, auf dieser Erde zu leben. Aber hört Brüder. Jetzt haben wir es mit einer anderen Art zu tun. Sie waren wenige und schwach; jetzt aber sind es viele und sie sind stark und überheblich. Es ist kaum zu glauben, sie wollen die Erde umpflügen. Habgier ist ihre Krankheit. Sie haben viele Gesetze gemacht und die Reichen dürfen sie brechen, die Armen aber nicht. Sie nehmen das Geld der Armen und Schwachen, um die Reichen und Starken damit zu stützen. Sie sagen, unsere Mutter die Erde gehöre ihnen; sie zäunen uns, ihre Nachbarn, von unserer Mutter ab. Sie beschmutzen unsere Mutter mit ihren Gebäuden und ihrem Abfall. Sie zwingen unsere Mutter, zur Unzeit zu gebären. Und wenn sie keine Frucht mehr trägt, geben sie ihr Medizin, auf das sie auf's neue gebären soll. Was sie tun ist nicht heilig. Sie sind wie ein Fluss zur Zeit des Hochwassers. Im Frühling tritt er über die Ufer und zerstört alles auf seinem Wege."
(Sitting Bull, Lakota)




Manchmal kommt der weiße Mann in unser Lager und will Land von uns kaufen. Er bietet ein Papier, dass er Geld nennt. Er sagt es ist wertvoll. Doch ich sage: Werft eine Handvoll Erde von unserem Land und eine Handvoll von seinem Papier in ein Feuer. Was am schnellsten verbrennt, hat den geringsten Wert.


Der Tod


"Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht. Ich bin eine der tausend wogenden Wellen des Sees, ich bin das diamentene Glitzern des Schnees, wenn ihr erwacht in der Stille am Morgen, dann bin ich für euch verborgen, ich bin ein Vogel im Flug, leise wie ein Luftzug, ich bin das sanfte Licht der Sterne in der Nacht. Steht nicht an meinem Grab und weint, ich bin nicht da, nein ich schlafe nicht."


Ein Kind ist ein Wesen,
das gerade aus dem Großen Geheimnis
gekommen ist.
Und ich, der ich ein alter Mann bin,
bin gerade dabei,
in das Große Geheimnis zrück zu kehren.
In Wirklichkeit sind wir einander sehr nahe.

Ein alter Lakota-Indianer

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